Hannes Buder – outside words.
Zwischen Intuition und Klangkunst.
Hannes Buder (*1978) ist ein deutscher Musiker und Komponist, der mit Cello, elektrischer Gitarre, Stimme und feinen elektronischen Effekten eine eigenständige Musiksprache entwickelt hat. Seine Arbeit bewegt sich zwischen improvisierter Musik, zeitgenössischer Klassik, Minimal Music, Grunge und Free Jazz – und lässt dabei Genregrenzen hinter sich. Buder schöpft Musik nicht aus stilistischen Konventionen, sondern aus einem inneren Ausdrucksdrang heraus, ganz im Sinne der Art Brut – Schöpfen um der Schöpfung willen.
In seinen Klanglandschaften treffen zarte Intimität und eruptive Energie aufeinander. Die Musik oszilliert zwischen strukturiertem Minimalismus und freier, intuitiver Improvisation. Dabei wirkt sie stets unmittelbar, lebendig und kompromisslos. Die Süddeutsche Zeitung lobte bereits 2009 seine „wunderbar fein austarierte Klangkunst“, während Vital Weekly ihn 2022 schlicht als „herausragend“ bezeichnete. Seine letzten Soloalben – changes II (2015, Umlaut Records) und outside words (2021, Laaps Records) – zeigen Buders Fähigkeit, emotionale Tiefe mit klanglicher Experimentierfreude zu verbinden. 2023 erschien das gemeinschaftliche Album Your Dramatic Joy, unter anderem mit dem portugiesischen Improvisationsmusiker Ernesto Rodrigues. Seit über 20 Jahren arbeitet Buder regelmäßig mit Tänzern und Theaterensembles zusammen. Diese langjährige Verbindung zur Bewegungskunst spiegelt sich in der Körperlichkeit seines Spiels wider – der Klang entsteht bei ihm nicht allein aus Technik, sondern auch aus physischer Präsenz.
Geboren in Deutschland, studierte Hannes Buder elektrische Gitarre in Dresden und Weimar sowie die Feldenkrais-Methode im italienischen Strigara. Seit 2006 lebt er in Berlin und ist aktives Mitglied der Echtzeitmusikszene. Er arbeiteteu.a. mit Audrey Chen, Tony Buck, Nicole Mitchell, Todd Capp, Andrew Lafkas und vielen weiteren Musikern zusammen, veröffentlichte bislang 14 Alben und spielte international Konzerte in Europa, Australien und den USA. Sein Werk steht für einen „tief vibrierenden, ungestümen Postklassizismus“ (So What Musica, 2022) – Musik, die aus innerer Notwendigkeit entsteht, immer im Spannungsfeld von Präzision, Freiheit und radikaler Gegenwärtigkeit.
